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Warnung vor den Folgen des Raubbaus


Quelle/Bild: © piclease / Norbert Hirneisen

In den vergangenen 30 Jahren wurde über die Hälfte des weltweiten tropischen Regenwaldes vernichtet. Dies entspricht rund neun Millionen Quadratkilometern Fläche. Anlässlich des Internationalen Tages der Tropenwälder am 14. September erklärt Silke Jansen, Klimaexpertin der bundesweit aktiven Energiegenossenschaft Rhein Ruhr eG (EGRR): „In jeder Minute werden schätzungsweise 6 000 Bäume gefällt. Wenn diese Entwicklung so weiter geht, ist der Regenwald in drei bis vier Jahrzehnten verschwunden. Mit katastrophalen Folgen für viele Tier- und Pflanzenarten, das Klima unseres Planeten und nicht zuletzt uns Menschen.“ 

Die Rodung von tropischen Regenwäldern führt zu irreversiblen Schäden. Als Folge der Abholzung gelangen große Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre, die vorher in den Wäldern gebunden waren. Dies trägt zur globalen Erwärmung bei. Zudem wird der Wasserkreislauf zerstört. Laut Umweltschutzexperten kann ein einzelner Baum pro Tag bis zu 1 000 Liter Wasser in die Atmosphäre abgeben. Durch die Abholzung versickert dieses jedoch einfach im Boden anstatt in einem Kreislauf recycelt zu werden. Die Folge sind ausgetrocknete Flüsse, Dürren und Wüstenbildungen.

„Viele der Ursachen sind auf das Konsumverhalten der Menschen in den westlichen Ländern und Asien zurückzuführen“, so Jansen. Denn zu den Haupt-Zerstörungsgründen der Tropenwälder gehören die Rodung, um Äcker für die Landwirtschaft und Rinderweiden zu schaffen, das Umwandeln von Wäldern in Soja-, Bananen- oder Kaffeeplantagen, die Ausbeutung von Bodenschätzen wie Eisenerz, Gold, Öl oder Gas, der Bau von Großstaudämmen zur Energiegewinnung sowie der Holzeinschlag für Tropenholzmöbel oder Papier. Bis zu 65 Prozent der abgeholzten Felder werden dabei für die Viehzucht in Anspruch genommen. Seit 2005 ist Brasilien einer der größten Exporteure von Rindfleisch weltweit. „Besonders fatal ist, dass man die betroffenen Gebiete nicht einfach wieder aufforsten kann. Dieses vielseitige Ökosystem ist über Millionen von Jahren entstanden. Wird dieser Lebensraum zerstört, ist er für unabsehbare Zeit verschwunden“, so die EGRR-Expertin.

Auch das Überleben der Ureinwohner ist akut bedroht. Zu ihnen gehören beispielsweise die Awá-Indianer im Nordosten Brasiliens, das am meisten bedrohte Volk der Welt. „Sie haben Tausende von Jahren im und vom Wald gelebt und werden nun aufgrund von materiellen Anforderungen sowie aus Konsumgründen vertrieben und verlieren somit ihre Heimat“, erklärt Jansen. „Jeder von uns sollte sich heute am Welttag der Tropenwälder Gedanken darüber machen, was er für sich selber ändern kann.“ Es müsse weiterhin verstärkt Aufklärungsarbeit geleistet werden. „Nur wenn die Menschen sensibilisiert sind, haben sie die Chance, durch gezieltes Engagement einen Beitrag zum Schutz der Tropenwälder und somit zum Schutz des Klimas und der Umwelt zu leisten.“

Der Tag der Tropenwälder wurde 1989 durch die Umweltorganisation WWF initiiert und findet seitdem jährlich am 14. September statt. Das Datum geht auf den Geburtstag des Amazonas-Forschers Alexander von Humboldt zurück. Mit dem Aktionstag wird auf die Auswirkungen des Raubbaus an den Regenwäldern hingewiesen.

Energiegenossenschaft Rhein Ruhr eG

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